Wenn Sie von einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung betroffen sind, kann manchmal eine Begleiterkrankung, eine sogenannte Komorbidität, auftreten. Das ist eine Erkrankung, die im Zusammenhang mit Ihrer Grunderkrankung steht.
Diese Erkrankungen können auch andere Bereiche Ihres Körpers betreffen, etwa die Gelenke oder Augen. Der medizinische Fachbegriff lautet „extraintestinale Manifestation“ und bedeutet, dass Folgen der Erkrankung außerhalb des Darmkanals sichtbar werden. Dabei ist längst nicht jeder Patient von einer Komorbidität betroffen. Außerdem können auch Sie selbst einiges tun, um Begleiterkrankungen vorzubeugen. Einmal erkannt, lassen sich mögliche Begleiterkrankungen zudem gut behandeln und beherrschen. Mögliche Begleiterkrankungen, die bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) vorkommen können, sind rheumatoider Arthritis oder axiale Spondylitis. Auch Entzündungen der Regenbogenhaut des Auges, Uveitis genannt, können auftreten. Außerdem sind Osteoporose (verminderte Knochendichte), Entzündungen bzw. Geschwüre auf der Haut, Blutarmut (Anämie) Störungen an der Leber und Entzündungen der Gallengänge möglich.
Sind in letzter Zeit neue Beschwerden, wie etwa Schmerzen in den Gelenken oder eine Augenentzündung, dazugekommen? Oder fühlen Sie sich müde und schlapp? Das alles können Anzeichen für eine Komorbidität sein. Sie kennen Ihren Körper am besten, seien Sie deshalb achtsam und hören Sie auf dessen Signale.
Tritt bei Ihnen eine Begleiterkrankung auf, bespricht Ihr CED-Spezialist mit Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten. Wird eine Komorbidität frühzeitig erkannt, kann sie in der Regel gut behandelt und Komplikationen vorgebeugt werden. Vielleicht passt Ihr Arzt Ihre Medikation an oder empfiehlt Ihnen weitere Maßnahmen.
Sie fühlen sich ständig erschöpft und haben das Gefühl, dass Sie trotz ausreichend Schlaf und Ruhepausen nie ausgeruht sind? Dann könnte es sein, dass Sie an Fatigue leiden. Denn Fatigue ist eine häufige Begleiterscheinung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an und lassen Sie mögliche Ursachen Ihrer Erschöpfung abklären.
In einem CED-Tagebuch notieren Sie Ihre Ernährung, Medikamente, aber auch Symptome und Stimmungen. So lernen Sie sich und Ihren Körper besser kennen und bemerken früh, wenn sich neue Symptome einstellen, die auf eine Komorbidität hindeuten könnten.
Auf Ihre Freunde und Familie können Sie sich immer verlassen. Sie halten Ihnen den Rücken frei und weichen auch in Krisen nicht von Ihrer Seite. Auch in guten Zeiten ist es schön, Zeit mit Ihnen zu verbringen und einfach Spaß zu haben.
Die Möglichkeit, an einer Komorbidität zu erkranken, mag zunächst einmal verunsichern. Doch die gute Nachricht ist, dass zum einen längst nicht jeder Patient von einer Begleiterkrankung betroffen ist und zum anderen Sie selbst aktiv dazu beitragen können, eine mögliche Komorbidität frühzeitig zu erkennen. Suchen Sie bspw. bei neuen Beschwerden oder Fragen Ihren Gastroenterologen auf. Gehen Sie außerdem regelmäßig zu Kontrollterminen und befolgen Sie Ihren Therapieplan. Meist lässt sich eine Komorbidität nämlich gut behandeln, sodass Sie Ihr Leben weiterhin nahezu unbeschwert genießen können.
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