Mein Immunsystem

Wie kommt es zu einer chronisch-entzündlichen Augenerkrankung?

Das komplexe Immunsystem besteht aus Zellen, Organen und Gewebe, die uns im perfekten Zusammenspiel vor Krankheitserregern schützen. Verlieren jedoch einige der Akteure die Orientierung, können sie sich gegen gesunde Zellen richten – und auch im Auge schmerzhafte Entzündungen hervorrufen.

Drei Barrieren schützen den Körper vor Eindringlingen

ERSTE SCHUTZBARRIERE: DER ÄUßERE VERTEIDIGUNGSWALL

Die erste Schutzbarriere wehrt Keime und Schadstoffe schon an den Außengrenzen des Körpers ab: Reflexe wie Niesen oder Husten und auch feinste Härchen befördern Verdächtiges mechanisch wieder hinaus. Enzyme in Körperflüssigkeiten wie Tränen, Speichel, Schleim oder Magensäure zersetzen zum Beispiel Bakterien chemisch. Mikroorganismen auf der Haut oder im Darm können ebenfalls Eindringlinge unschädlich machen.

AUGENSCHUTZ

Augenlider und Wimpern halten viele schädliche Reize von der empfindlichen Hornhaut fern. Mit jedem Lidschlag überzieht ein feiner Film aus Tränenflüssigkeit das Auge und spült dabei auch Keime aus dem Augenbereich heraus. Diese Flüssigkeit enthält Substanzen, die vor Infektionen schützen können wie zum Beispiel antimikrobielle Enzyme und Salze. Zudem sorgt sie dafür, dass die Oberfläche des Augapfels immer glatt, intakt sowie elastisch bleibt und somit unempfindlich für kleinste Verletzungen, durch die Keime eindringen könnten. Gleichzeitig wird dabei die Hornhaut kontinuierlich, zum Beispiel mit Vitaminen und Sauerstoff, versorgt. Nähere Informationen zum Aufbau und zur Funktion der Augen erhalten Sie unter Meine Augen. Dort finden Sie auch ein kurzes Video, das die Zusammenhänge erklärt.

ZWEITE SCHUTZBARRIERE: DIE STANDARD-VERTEIDIGUNG

Zur zweiten Schutzbarriere, dem angeborenen Immunsystem, gehören Fress- und Killerzellen. Fresszellen erkennen körperfremde Zellen und zerlegen sie in ihre Bestandteile. Anschließend präsentieren sie charakteristische Überreste (Antigene) dieser Krankheitserreger an ihrer Oberfläche. Killerzellen zerstören entartete, mit Antigenen markierte oder andere verdächtige Zellen. Zeitgleich senden spezialisierte Helferzellen. Botenstoffe aus, um weitere Immunzellen an den Einsatzort zu lotsen.

DRITTE SCHUTZBARRIERE: DIE ANPASSUNGSFÄHIGE ABWEHR

Schafft es das angeborene Immunsystem nicht allein, wird die dritte Schutzbarriere aktiv: das erworbene Immunsystem. Hier scannen bestimmte Zellen wie T- und B-Lymphozyten die Antigene auf den Fresszellen und produzieren passende Antikörper. Diese heften sich an alle Eindringlinge des gleichen Typs und machen sie dadurch unschädlich. Gespeichert werden Antigenbaupläne in Gedächtniszellen – zum Teil lebenslang. Treffen diese Immunzellen auf Krankheitserreger, wird stets abgeglichen: Passen die Merkmale der Eindringlinge zu bereits gespeicherten Antigenbauplänen, können die Zellen sofort massenhaft spezifische Antikörper produzieren. Eine derart schnelle Immunreaktion kann einer erneuten Erkrankung vorbeugen beziehungsweise sie abschwächen.

Weshalb kommt es zu Entzündungen?

Erkennt das Immunsystem Eindringlinge, lösen zusätzlich Botenstoffe (Zytokine) eine Entzündungsreaktion aus: Die Gefäße der betroffenen Körperregion weiten sich und werden besser durchblutet. Damit die Abwehrzellen leichter an ihren Zielort gelangen, werden sie auch durchlässiger. Schließlich sorgen Schmerzsignale dafür, dass die betroffene Stelle geschont wird und so der Heilungsprozess weitgehend ungestört ablaufen kann.

Chronisch-entzündliche Augenerkrankungen – wenn sich das Immunsystem irrt

Manchmal kann die Immunabwehr nicht mehr zwischen fremdem und eigenem Gewebe unterscheiden. Dann greifen die Immunzellen körpereigenes Gewebe an und spezielle Botenstoffe (Zytokine) setzen an diesen Stellen eine Entzündungsreaktion in Gang. Diese überschießende Immunreaktion kann an verschiedenen Körperstellen auftreten – auch am Auge. Infolge der Entzündungen rötet sich das Auge. Betroffene sehen oft nur noch wie durch einen dichten Schleier und haben Schmerzen.

Wieso bei einer chronisch-entzündlichen Augenerkrankung wie der Uveitis die Entzündung nicht von allein wieder abklingt, ist bisher ungeklärt. Meist besteht vor ihrem Auftreten schon an einer anderen Stelle im Körper eine chronisch-entzündliche Erkrankung wie etwa eine Rheuma-, Darm- oder Haut-Erkrankung. Ein wichtiges Therapieziel ist daher, die entzündungsfördernden Botenstoffe im gesamten Körper in Schach zu halten und so auch dem Fortschreiten der Augenentzündung entgegenzuwirken. Je früher und konsequenter behandelt wird, desto besser stehen die Chancen, ein Leben ohne Einschränkungen zu führen. Wie Ihr Biogen-Medikament dazu beitragen kann, lesen Sie unter „Mein Produkt“.

Aktiv für ein starkes Immunsystem

Ergänzend zu einer konsequenten medikamentösen Therapie können Sie selbst einiges tun, um Ihr Immunsystem zu stärken:

  • Entspannen Sie sich, um Ihr Immunsystem zu entlasten. Holen Sie sich dazu Tipps für wohltuende Augenübungen.
  • Schützen Sie Ihre Augen vor starken Reizen – besonders in der Freizeit und auf Reisen.
  • Wie Sie auch im Beruf immer einen entspannten Durchblick behalten, lesen Sie hier.
  • Stärken Sie Ihr Immunsystem von innen mit einer vitalstoffreichen und vollwertigen Ernährung. Hier finden Sie leckere Rezepte.
  • Ob Ausdauersport oder Krafttraining – regelmäßige körperliche Betätigung hält fit und unterstützt das Immunsystem. Finden Sie Ihren ganz persönlichen Lieblingssport.
  • Helfen Sie Ihrer körpereigenen Abwehr, indem Sie sich gegen Viruserkrankungen impfen lassen.

Tipps und Tricks für den Alltag mit einer chronisch-entzündlichen Augenerkrankung.

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