Alltag

GENIESSEN SIE ENTSPANNTE AUGENBLICKE!

Das menschliche Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan. Sind Ihre Augen aufgrund Ihrer Uveitis gereizt und schmerzen oder ist Ihr Sehvermögen vorübergehend beeinträchtigt, kann Sie das stark verunsichern. Gestalten Sie Ihre Umgebung augenfreundlich, dann können Sie die Einschränkungen minimieren.

Entlastung und Schutz für die Augen

Lassen Sie Ihre Sehkraft regelmäßig überprüfen. Viele Sehschwächen können problemlos durch eine optimal angepasste Brille korrigiert werden. Damit sehen Sie wieder besser und bewegen sich sicherer in Ihrer Umgebung und vor allem im Straßenverkehr. Besonders im Herbst, wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden, ist ein Sehtest beim Augenarzt oder Optiker sinnvoll.

Mit einer chronisch-entzündlichen Augenerkrankung reagieren Sie möglicherweise empfindlich auf Reize wie Licht oder Trockenheit. Wählen Sie eine Brille mit gutem UV-Schutz, um zusätzlichen Reizungen vorzubeugen. Auch eine Sonnenbrille mit passendem UV-Filter schützt Sie vor schädlichen UV-Strahlungen der Sommer- und Wintersonne. Ihr Augenarzt und Ihr Optiker können Sie dazu individuell beraten.

Häusliche Umgebung anpassen

Beleuchtung
Welche Helligkeit und Farbtemperatur ist Ihnen angenehm? Viele Menschen mit einer Sehschwäche benötigen viel Licht und haben gleichzeitig eine erhöhte Blendempfindlichkeit. In zu dunkler oder auch zu greller Umgebung müssen sich Ihre Augen sehr anstrengen und ermüden schneller. Bewährt hat sich eine helle und zugleich indirekte Beleuchtung, die sich zum Beispiel mithilfe von Schwenklampen individuell einstellen lässt.

Kontraste
Ist die Sehfähigkeit gerade eingeschränkt, erkennen Sie Details möglicherweise nur schwer. Dann stehen Sie beispielsweise vor Ihrer Spülmaschine oder Ihrer Musikanlage und rätseln, welchen Knopf Sie nun drücken sollen. Hier helfen kontrastreiche Markierungen, die sich gut von der Umgebung abheben. Damit können Sie auch Lichtschalter oder gleichaussehende Vorratsdosen in der Küche kennzeichnen.

Ordnung
Ist Ihre Sicht eingeschränkt, hilft eine klare Ordnung bei der Orientierung. Hat alles seinen festen Platz, finden Sie es einfacher wieder – nicht nur mit einer Sehbehinderung. Räumen Sie Störendes, wie herumstehende Taschen oder lose Kabel, aus dem Weg. Bitten Sie auch alle Ihre Mitbewohner und Besucher, Stolperfallen zu identifizieren und zu beseitigen.

Raumklima
Lüften Sie regelmäßig – vor allem im Winter bei trockener Heizungsluft – und gehen Sie regelmäßig an der frischen Luft spazieren. Müssen Sie sich länger in klimatisierten oder beheizten Räumen aufhalten, kann auch ein Luftbefeuchter hilfreich sein. So trocknen Ihre Augen nicht so schnell aus und Sie bleiben länger konzentriert und wach.

Seh- und Lesehilfen
Sie lesen gern Bücher, doch manchmal strengt Sie das Lesen sehr an? Versuchen Sie es mal mit einem Hörbuch und lassen Sie sich Ihren Lieblingskrimi oder ein Sachbuch einfach vorlesen. Auch Filme bieten häufig Audio-Kommentare, die Sie über das Menü am Gerät aktivieren können. Selbst ein Kinogenuss ist dank technischer Unterstützung möglich.

Auf Ihrem Handy, Tablet oder PC erkennen Sie kaum etwas? Stellen Sie Ihr Display auf eine barrierefreie Darstellung ein. Dazu gehört eine größere Schrift, kontrastreiche Darstellung und auch die sogenannte Farbtemperatur, die Sie über das Menü anpassen können. Eine gute Idee ist es auch, wenn möglich, einen E-Reader einzusetzen. Dieser kommt ohne eine sogenannte aktive Hintergrundbeleuchtung aus und bietet ein gutes Schriftbild mit hoher Auflösung. Viele Menschen empfinden diese Darstellung als angenehm und augenschonend. Weitere Tipps für Ihren Arbeitsplatz finden Sie im Kapitel Beruf.

Aktiv Augenpausen machen

Mit brennenden und eventuell trockenen oder tränenden Augen strengt das Sehen an. Kein Wunder also, wenn Sie abends manchmal erschöpft auf Ihr Sofa sinken. Augen zu und ausruhen – das hilft dann in der Regel. Effektiver ist es, wenn Sie täglich etwas für Ihre Augen tun. Auch Ihre Augen werden durch Muskeln bewegt, die positiv auf Training und Entspannung ansprechen. Außerhalb einer akuten Entzündungsphase können Sie einfache kurze Übungen machen, die Sie regelmäßig in Ihren Tagesablauf integrieren und auch bei Bedarf einfach kurz zwischenschieben können. Hier ein paar Beispiele:

  • Blinzeln: Der automatische Mechanismus verteilt einen dünnen Film Tränenflüssigkeit über die Pupille und reinigt sie gleichzeitig. Das kann auch gegen das sogenannte Office-Eye-Syndrom helfen. Gegen chronisch trockene Augen helfen befeuchtende Augentropfen, die Sie ebenfalls durch Blinzeln im Auge verteilen können.
  • Krafttraining für die Augen: Beschreiben Sie mit Ihrem Blick langsam eine endlose liegende Acht. Brillenträger können sich dabei an den Rändern Ihrer Brille orientieren.
  • Nah-Fern-Sicht: Beginnen Sie an einem sehr nahen Punkt und wandern Sie mit Ihrem Blick in kurzen Etappen immer weiter weg. Sind Sie am Horizont angekommen, wandern Sie den gleichen Weg wieder zurück. Schließen Sie anschließend die Augen für einen Moment und atmen dreimal tief durch.
  • Tiefenentspannung:
    • Setzen Sie sich bequem hin. Reiben Sie zunächst Ihre Handflächen solange schnell aneinander, bis sich Ihre Hände angenehm warm anfühlen.
    • Decken Sie nun Ihre geschlossenen Augen locker mit Ihren Handtellern ab. Es sollte kein Lichtstrahl mehr an die Augen gelangen. Dabei können Sie Ihre Ellbogen gern auf einem Tisch abstützen.
    • Halten Sie diese Position, bis Sie kein farbiges Flimmern mehr wahrnehmen und nur noch tiefes Schwarz sehen. Das kann einige Minuten dauern.
    • Anschließend öffnen Sie blinzelnd wieder Ihre Augen und atmen ein paar Mal tief ein und aus.

Erholsam schlafen – Kraft tanken

Hindert Sie Ihre Erkrankung daran, ausreichend und erholsam zu schlafen? Körperliche wie seelische Belastungen können die Schlafqualität negativ beeinflussen. Zudem kann eine chronische Erkrankung zeitweise auch anstrengend sein, sodass Sie schneller erschöpft sind.

Werden Sie aktiv

So paradox es klingt: Wer aktiv gegen die Müdigkeit angeht, hat die besten Chancen, sie zu überwinden. Der erste Schritt ist, zu akzeptieren, dass Sie manchmal auch bei kleinen Belastungen schneller erschöpft sind. Suchen Sie individuelle Wege, damit umzugehen.

  • Schlafen Sie gut: Testen Sie, bei welchen Lichtverhältnissen Sie am besten schlafen können. Achten Sie auch darauf, ob Wärme oder Kälte Ihre Beschwerden beeinflussen. Passen Sie die Temperatur Ihrer Schlafumgebung entsprechend an, damit Sie sich möglichst wohl und entspannt fühlen. Schlafen Sie lang genug.
  • Bewegung: Leichtes körperliches Training kann helfen, Ihre Schlafqualität zu verbessern. Gleichzeitig steigern Sie mit jeder Bewegungseinheit Ihre allgemeine Ausdauer und Fitness.
  • Ernährung: Schweres Essen macht müde. Ernähren Sie sich vollwertig und ausgewogen, damit Ihr Körper mit Vitalstoffen versorgt wird. Mehr Tipps dazu finden Sie in dem Kapitel Sport und Ernährung.
  • Psyche: Wenn Sie sich trotz Anpassungen im Alltag, körperlichen Trainings und Unterstützung durch andere häufig erschöpft fühlen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann den Ursachen auf den Grund gehen. So können beispielsweise auch eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Eisenmangel Müdigkeit auslösen. Werden diese behandelt, lässt in der Regel auch die Erschöpfung nach. Fühlen Sie sich durch Ihre Erkrankung stark belastet, kann eine Verhaltenstherapie dazu beitragen, den Umgang mit der Erschöpfung zu verbessern.

Gut für sich selbst sorgen

Selbstfürsorge bedeutet, den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden und sich darum zu kümmern, dass es Ihnen gut geht. Oft sind es nur kleine Veränderungen, mit denen Sie sich Ihr Leben erleichtern können.

  • Alltagsgestaltung
    • Setzen Sie Prioritäten: Achten Sie auf die Zeichen Ihres Körpers und passen Sie Ihre Aktivitäten an. Was ist für Sie persönlich wichtig? Auf was können Sie verzichten? Nehmen Sie sich nicht zu viel vor und lernen Sie, auch mal nein zu sagen!
    • Strukturieren Sie den Tag: Planen Sie Ihre Aktivitäten großzügig und mit ausreichend Pausen. Gönnen Sie sich einen Mittagsschlaf, wenn Ihnen das gut tut. Legen Sie wichtige Tätigkeiten möglichst in die Tageszeit, in der Sie sich aktiver fühlen.
    • Reduzieren Sie Stress: Vermeiden Sie unnötige Anstrengungen, beispielsweise indem Sie weniger frequentierte Zeiten zum Einkaufen nutzen. Viele Einkaufsläden bieten einen Lieferservice, den Sie zum Teil sogar kostenfrei nutzen können.
  • Offenheit:
    • Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen, damit diese Ihre Situation besser verstehen. Trauen Sie sich, um Hilfe zu bitten und Unterstützung anzunehmen.
    • Vielen hilft es, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dabei profitieren Sie gegenseitig von Tipps und Erfahrungen. Die Selbsthilfeorganisation Deutsche UVEITIS Arbeitsgemeinschaft DUAG e.V. bietet neben Information auch Beratung und Austauschmöglichkeiten für Menschen mit Augen-Erkrankungen.  

Sicher geimpft mit Uveitis

Egal ob auf Reisen oder einfach nur im Alltag – mit einer Impfung schützen Sie sich zuverlässig vor zahlreichen Infektionen. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt. Wird Ihre Uveitis oder eine andere chronisch-entzündliche Erkrankung mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem beeinflussen (wie z. B. einige Biologika), gibt es einige Besonderheiten in Bezug auf Ihre nächste Impfung zu beachten.

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Was erleichtert das Berufsleben mit einer chronischen Augen-Erkrankung?

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