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Kinder- & Jugendrheuma

Was ist juvenile idiopathische Arthritis?

Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist eine chronisch verlaufende, rheumatische Erkrankung, die schon bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Meist sind mehrere Gelenke betroffen und auch Haut, Sehnen und Bänder sowie Organe können sich dabei entzünden. Wird sie früh erkannt und konsequent behandelt, bleiben die jungen Patienten heute in der Regel von Komplikationen verschont und können weitestgehend unbeschwert aufwachsen.

Der Arzt Ihres Kindes kann ein individuelles Therapiekonzept für Ihr Kind erstellen. Mithilfe sogenannter krankheitsmodifizierender Therapeutika, zu denen auch Biologika und deren Biosimilars gehören, kann die Entzündungsbereitschaft des Körpers dauerhaft gesenkt werden. Akute Krankheitsphasen, sogenannte Rheumaschübe, treten dann seltener auf und verlaufen in der Regel wesentlich milder. Langfristig und konsequent durchgeführt, kann die Therapie außerdem Komplikationen, wie etwa Wachstumsstörungen und Gelenkschäden, vorbeugen.

Sie können Ihr Kind ebenfalls dabei unterstützen, den Erkrankungsverlauf positiv zu beeinflussen:

  • Wie Sie den natürlichen Bewegungsdrang Ihres Kindes unterstützen und mit einer vollwertigen Ernährung die Basis für ein gesundes Wachstum legen, lesen Sie hier.
  • Informieren Sie sich frühzeitig, welche Berufe für Ihr Kind besonders geeignet sind.
  • Welche Rechte Ihr Kind mit einer chronischen Erkrankung hat und wo Sie bei sozialrechtlichen Fragen Hilfe finden, erfahren Sie hier!

10 Fakten zur juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA)

JIA = kindliches Rheuma ohne erkennbare Ursache
Chronische Gelenk- und Organentzündungen treten nicht nur bei älteren Menschen auf. Schon Säuglinge und Kleinkinder können betroffen sein.

Etwa 13.000 Kinder und Jugendliche
in Deutschland haben juvenile idiopathische Arthritis.

Juvenile idiopathische Arthritis ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Formen:
Je nachdem, wie und wo sich die Erkrankung manifestiert, sprechen Mediziner zum Beispiel von: Oligoarthritis (max. vier Gelenke), Polyarthritis (mehr als vier Gelenke), systemischer Arthritis (Organe wie Milz und Leber), Psoriasis-Arthritis (Hautreaktionen) und Enthesitis-assoziierte Arthritis (entzündete Sehnen und Bänder).

Etwa die Hälfte
aller Kinder mit juveniler idiopathischer Arthritis leiden unter einer Oligoarthritis. Besonders oft sind bei dieser Form ein oder beide Kniegelenke betroffen.

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Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen.

Therapietreue lohnt sich
Eine frühzeitige und konsequent durchgeführte Basistherapie kann vielen Komplikationen vorbeugen.

Augen im Blick behalten:
Eine häufige Begleiterkrankung ist die Uveitis, bei der sich die Gefäßhaut des Auges entzünden kann. Daher sind regelmäßige Checks beim Augenarzt wichtig, um sie frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Als Ursache
vermuten Forscher eine Veranlagung (immungenetische Faktoren), die bei hohem körperlichem Stress, z. B. durch Viren, Bakterien oder Verletzungen, eine juvenile idiopathische Arthritis auslösen kann.

Schwimmen, laufen, toben
Ein ganzheitliches Bewegungskonzept kann den Erkrankungsverlauf positiv beeinflussen. Dazu gehören Physio- und Ergotherapie und in der Regel jede Sportart, die Ihrem Kind Spaß macht. Fördern Sie auch freies Spielen oder Herumtollen.

Energie tanken
Frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte geben erschöpften Kindern mit Rheuma neue Energie und können auch dazu beitragen, die Entzündungsneigung zu senken.

So geht’s weiter: Tipps für die Berufswahl mit einer rheumatischen Erkrankung.

Hilfreiche Tipps für Ihre Beweglichkeit und eine vollwertige Ernährung.

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