Lesezeit ca. 3 Min.
Als ich meine Diagnose bekam, war ich gerade in Neuseeland unterwegs. Wieder zurück in Deutschland, war es wahrlich ein Kampf, schnell einen Facharzt-Termin zu bekommen. Erschwerend kam dazu, dass es in der Kleinstadt, in der ich damals lebte, nur einen einzigen Gastroenterologen gab. Die Sprechstundenhilfe wimmelte mich direkt am Telefon ab, einen Termin habe sie erst in ein paar Monaten. Ein paar Monate warten? In meinem damaligen Gesundheitszustand keine Option!
Leider ist das nicht die Seltenheit. Eher die Realität vieler Patient*innen. In meiner Not ging ich ins Krankenhaus, wo man Mitleid mit mir hatte und mir schließlich einen Termin am nächsten Tag in einer internistischen Hausarztpraxis besorgte.
Fürs Erste gab es mir Sicherheit. Ich war froh, einen Ansprechpartner zu haben, jemanden, der mich betreute. Allerdings merkte ich schnell, dass dieser Arzt nicht viel mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu tun hatte. Denn als es mir trotz Therapieintensivierung nicht besser, sondern schlechter ging, meinte er, dies könne gar nicht sein und ich würde mir das alles nur einbilden.
Bis heute bin ich stolz auf mich, dass ich mich nicht habe kleinreden lassen, sondern mir einen neuen Arzt gesucht habe. Schlussendlich bin ich in einer auf CED-spezialisierten Praxis gelandet, für die ich auch heute noch gern die 100 km einfachen Fahrtweg auf mich nehme. Schon beim Erstgespräch, welches eine ganze Stunde dauerte, merkte ich: Hier werde ich ernstgenommen, hier wollen sie mir wirklich helfen.
HI, ICH BIN NELE, 21 JAHRE ALT UND HABE COLITIS ULCEROSA!
Als waschechtes Küstenkind kann ich nicht ohne Möwen, Sand und Meer. ...
Biogen-163020