Coronavirus

CORONAVIRUS

Das Coronavirus und chronisch-entzündliche Erkrankungen

Das Coronavirus stellt unser aller Leben auf den Kopf. Als Patient mit einer chronisch-entzündlichen Erkrankung machen Sie sich Gedanken, ob Sie besonders gefährdet sind, wie Sie sich effektiv schützen können und was es beim Thema Impfen zu beachten gibt. Hier finden Sie Informationen rund um Ihre Erkrankung und das Coronavirus.

Meine Therapie und COVID-19

Welche genauen Auswirkungen Ihre Therapie auf die Ansteckungsgefahr hat, ist noch nicht bekannt. Daher kann momentan dazu keine verlässliche allgemeingültige Aussage getroffen werden. Ihr Arzt ist auch bei Fragen zum Coronavirus Ihr wichtigster Ansprechpartner. Generell haben Menschen, die immunmodulierende Medikamente einnehmen, auch unter normalen Umständen ein höheres Infektionsrisiko. Trotzdem ist es keinesfalls ratsam, die Immuntherapie ohne Rücksprache mit dem Arzt einfach abzubrechen oder zu pausieren.

Halten Sie daher Rücksprache mit Ihrem Arzt, was das Virus für Sie und Ihre chronisch-entzündliche Erkrankung sowie Ihre Therapie bedeutet.

Hinweis:

Wenn Sie Fragen zum Coronavirus und Ihrer Medikation haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt. Er kennt Sie und Ihren Krankheitsverlauf am besten. Lassen Sie sich auch bei Ihrem nächsten Temin bezüglich des Impfschutzes beraten, ob bei Ihnen weitere Impfungen oder Impfauffrischungen sinnvoll sind.

Schutz vor dem Coronavirus

COVID-19 ist eine neuartige Viruserkrankung, die sich vor allem auf die Lunge und Atemwege auswirkt. Es wird durch das Coronavirus, SARS CoV-2, hervorgerufen. Häufig beobachtete Symptome sind Husten, hohes Fieber, Schnupfen und Abgeschlagenheit.

Wie bei anderen Viruserkrankungen auch, gehen Experten derzeit davon aus, dass das Virus durch Tröpfchen und Aerosole übertragen wird. Sie enthalten virushaltige Partikel, die etwa beim Niesen, Husten, Sprechen, Atmen oder Singen in die Luft gelangen und eingeatmet werden können.

Was mache ich, wenn ich COVID-19-Symptome habe?

Leiden Sie unter akuten Symptomen, wie Husten, Fieber, Schnupfen und Abgeschlagenheit, wenden Sie sich umgehend an Ihren Hausarzt.

Wie gehe ich vor, wenn mein Testergebnis positiv ausfällt?

Wird bei Ihnen eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt, wird Ihr zuständiges Gesundheitsamt über Ihre Coronainfektion informiert und ordnet eine häusliche Isolierung an. Haben Sie Fragen, können Sie sich auch selbst telefonisch an die örtlichen Mitarbeiter wenden. Nehmen Sie außerdem unbedingt telefonisch Kontakt mit Ihrem behandelnden Facharzt auf. Besprechen Sie mit ihm, ob und gegebenenfalls, wie Ihre Therapie angepasst werden muss.

Wie kann ich mich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schÜtzen?

Halten Sie sich an die Empfehlungen der BZGA und des RKI zum Infektionsschutz: 

  • Beachten Sie die sogenannte AHA-Formel: Halten Sie Abstand, pflegen Sie eine gute Hygiene und tragen Sie im Alltag eine Maske.
  • Treffen Sie sich mit anderen idealerweise im Freien. Die Luftbewegung verdünnt die Aerosolkonzentration und senkt somit das Infektionsrisiko.
  • Lüften Sie regelmäßig und gründlich, um die Aerosolkonzentration in geschlossenen Räumen zu reduzieren.
  • Meiden Sie Gebiete mit Virusvarianten sowie Hochinzidenzgebiete.
  • Nutzen Sie die Testangebote. So können Sie im Falle einer Infektion die Übertragungskette aktiv unterbrechen und andere schützen.

Tipp:

In unserer Broschüre Infektionen vorbeugen mit Hygiene finden Sie 10 Tipps für eine gute Hygiene – nicht nur für Corona-Zeiten.

Bleiben Sie achtsam und helfen Sie mit, die Infektionskette zu durchbrechen!

Impfung gegen das Coronavirus

Die Impfung ist ein wichtiger Schutz gegen COVID-19 und hilft zugleich dabei, die Pandemie einzudämmen. Normalerweise dauert die Entwicklung eines einzelnen Impfstoffes mehrere Jahre. Seit Beginn der Pandemie läuft die Corona-Impfstoffentwicklung aufgrund der epidemischen Lage weltweit auf Hochtouren. Dies ist aus mehreren Gründen möglich:

  • Viele Staaten beteiligten sich an der Finanzierung der kostspieligen Impfstoffentwicklung. Die Bundesregierung Deutschland förderte 2020 Pharmafirmen, die einen erfolgversprechenden Ansatz für ein Vakzin nachweisen konnten, mit Millionenbeträgen. Als Teil der europäischen Impfstoffstrategie investierte auch die Europäische Union (EU) große Summen in die Entwicklung sowie in die Herstellung der Vakzine. Im Gegenzug sicherten sich die Geldgeber entsprechende Impfstoffkontingente.
  • Die Impfstoffentwickler konnten auf bereits vorliegende Erkenntnisse zurückgreifen, da das neuartige Coronavirus den bereits gut erforschten Varianten der SARS- und MERS-Viren stark ähnelt. Bereits 2003 gelang es Forschern, einen ersten Impfstoffkandidaten gegen SARS zu entwickeln und 2014 wurde erstmals ein Vakzin gegen MERS-Viren getestet.
  • Die Finanzierungshilfen ermöglichten den Impfstoffherstellen, mehrere Studien gleichzeitig durchzuführen und so schneller als üblich verschiedene Aspekte zu erforschen. Die Zulassungsbehörden prüften die daraus gewonnenen Daten begleitend zu den verschiedenen Entwicklungsphasen statt erst nach Abschluss aller Phasen, wie sonst üblich. Ein sogenanntes Rolling Review sorgt dafür, dass keine Zeiten ungenutzt verstreichen. So kann eine Zulassung schon kurz nach dem erfolgreichen Abschluss der letzten Phase erteilt werden.
  • Es meldeten sich sofort viele Freiwillige für die notwendigen klinischen Tests, die deshalb ohne Verzögerung in der notwendigen Breite durchgeführt werden konnten. 2020 gab es aufgrund der aktiven Pandemie ein hohes Infektionsgeschehen. Daher lagen ausreichend Vergleichsdaten vor, um die Wirksamkeit der Impfstoffe optimal beurteilen zu können.

Auf diese Weise konnten innerhalb kürzester Zeit allein in Deutschland vier sorgfältig geprüfte Impfstoffe zugelassen werden. 

Die Impfstoffe dienen dazu, wichtige Erbinformationen über das Virus in den Körper einzuschleusen. Denn sobald das Immunsystem weiß, wie die charakteristischen Antigene (Spikeproteine) auf der Oberfläche eines Virus beschaffen sind, kann es passende Antikörper herstellen und eine Virusattacke effektiv abwehren.

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mRNA Impfstoffe

Genbasierte Impfstoffe bestehen aus sogenannter Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA). Sie enthält lediglich eine Kopie des Bauplans für das Spike-Protein, auch Antigen genannt. Zur Stabilisierung wird es mit einer Fetthülle (Lipidhülle) ummantelt. Trifft die mRNA auf menschliche Zellen, lesen diese den Bauplan aus und produzieren entsprechende Virus-Antigene. Diese harmlosen Spike-Proteine werden vom Immunsystem als fremd erkannt und lösen eine Immunantwort aus: Umgehend werden passende Antikörper hergestellt, die dann auch echte Coronaviren unschädlich machen können.

Vektorbasierte Impfstoffe

Hierfür wird ein Teil der Virus-DNA, welcher den Bauplan von einem Spike-Protein enthält, in ein sogenanntes Vektor- oder Trägervirus eingebaut. Dieser für Menschen harmlose Virus (Adenovirus) dient lediglich als Transportmittel, denn er dringt leicht bis in menschliche Zellkerne ein. Im Zellkern wird der Bauplan in mRNA übersetzt und löst den oben ausführlich beschriebenen Prozess aus: Die Zellen können dem Immunsystem die Antigene des Virus präsentieren und die notwendige Immunantwort auslösen.

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Gut zu wissen:

Die zugeführte Erbinformation aus dem Virus verändert nicht das Erbgut des Geimpften!

Auf der Website des RKI finden Sie ausführliche und stets aktuelle Informationen zu den aktuell zugelassenen Impfstoffen.

Corona-Impfung bei einer chronisch-entzündlichen Erkrankung

Auch für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen ist die Impfung gegen das Coronavirus sehr wichtig. Beim Impfen generell gibt es einige Besonderheiten zu beachten: So sollten Patienten mit einer chronisch-entzündlichen Erkrankung, die immunsuppressive Medikamente einnehmen, keine Lebendimpfstoffe erhalten. Die aktuell verimpften mRNA- und Vektorimpfstoffe enthalten keine Lebendimpfstoffe und sind deshalb in der Regel auch für Menschen mit einer chronisch-entzündlichen Erkrankung geeignet.

Rücksprache mit Ihrem Arzt

Sprechen Sie vor einer Corona-Impfung unbedingt mit Ihrem Facharzt und klären Sie alle für Sie wichtigen Fragen, etwa über den richtigen Zeitpunkt für die Impfung. Dieser kann gegebenenfalls auch Ihre Therapie anpassen, dies ist aber in den allermeisten Fällen nicht notwendig.

Weitere Informationen zum Thema Impfen bei Gelenk-, Darm-, Haut- und Augen-Erkrankungen, u. a. auch zur Unterscheidung von Lebend- und Totimpfstoffen, finden Sie auf unserer Website.

Stand der Information: September 2021

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