Kinderwunsch mit Rheuma: Das solltest du wissen

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Vielleicht träumst auch du als Patientin mit einer rheumatischen Erkrankung davon, schwanger zu werden und eine eigene Familie zu gründen. Die gute Nachricht: Diesen Wunsch kannst du dir erfüllen, denn in der Regel verlaufen Schwangerschaften mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen erfolgreich. Wichtig ist, dass du deinen Kinderwunsch sowie damit verbundene Sorgen und Fragen mit deiner Ärztin oder deinem Arzt teilst. Gemeinsam wird dann entschieden, wie du dich optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten kannst.

Sicherheit für Frau und Kind: Auch unter Rheuma-Therapie

Die Rheuma-Medikation ist kein Hindernis und Frauen haben heute viele Therapieoptionen zur Verfügung, die auch während der Schwangerschaft und Stillzeit problemlos weitergeführt werden können. Für dich als Rheumapatientin ist es zunächst wichtig, dass du deinen Kinderwunsch vorab mit deinem Arzt oder deiner Ärztin (Rheumatolog*innen und Gynäkolog*innen) besprichst, damit gemeinsam entschieden wird, ob deine Medikation weitergeführt werden sollte. Die Therapie sollte niemals eigenständig aus Angst abgesetzt werden!

Welche Risiken gibt es? Besonders bei aktiver Rheuma-Erkrankung?

Die Krankheit entzündliches Rheuma kann mit einem erhöhten Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie erhöhte Wahrscheinlichkeit für Frühgeburt, Kaiserschnitt, Bluthochdruck oder schlimmstenfalls Fehlgeburten verbunden sein. Studien zeigen, dass bei schwangeren Frauen mit aktiver rheumatoider Arthritis häufiger Präeklampsien auftreten. Hierbei handelt es sich um eine Komplikation in der Schwangerschaft, die unter anderem Bluthochdruck mit sich bringt. In diesen Fällen werden Kinder oft mit niedrigem Geburtsgewicht entbunden. Eine gute Kontrolle der Krankheitsaktivität vor der Schwangerschaft und eine gegebenenfalls erforderliche Optimierung der medikamentösen Behandlung können dazu beitragen, das Risiko solcher Komplikationen während der Schwangerschaft zu minimieren.
Sprich: Hast du deine Krankheitsaktivität im Griff, sind die Risiken in der Schwangerschaft geringer!

Vererbe ich meinem Kind Rheuma?

Vielleicht machst du dir auch darüber Gedanken, ob du dein Rheuma möglicherweise an dein Kind weitergeben kannst. Studien zeigen, dass bei rheumatischen Erkrankungen Umweltfaktoren und die genetischen Erbanlagen eine Rolle spielen. Kein einzelnes Gen kann für den Ausbruch der Erkrankung verantwortlich sein – dementsprechend ist Rheuma keine Erbkrankheit im klassischen Sinne. Es zeigt sich, dass bestimmte Gene das Risiko zur Rheumaentwicklung erhöhen. Unabhängig von den Genen, bestimmen zusätzlich auch Lebensstil und Umwelt, ob ein Mensch an Rheuma erkrankt oder nicht. Dazu gehört vor allem das Rauchen. Wenn du selbst an Rheuma leidest, heißt das also nicht, dass dein Kind es auch tun wird. 

 

 

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