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Neu erkrankt? Was nun?

Diagnose chronisch-entzündliche Augenerkrankung

Was nun?

Eine chronisch-entzündliche Augenerkrankung wie etwa eine Uveitis kann Ihr Leben auf den Kopf und Sie vor neue Herausforderungen stellen. Natürlich müssen Sie die Diagnose erst einmal verarbeiten. Die gute Nachricht aber lautet: Meist ist die Diagnose der erste Schritt, die Erkrankung gut in den Griff zu bekommen.

Gerade in der ersten Zeit nach der Diagnose haben Sie sicher viele Fragen: Was ist das eigentlich für eine Erkrankung, die mich wahrscheinlich lebenslang begleiten wird? Wird sich mein Leben nun ändern? Und wo finde ich Beratung und echte Unterstützung?

Dass Ihre Gedanken in Ihrem Kopf kreisen und Sie sich unsicher fühlen, ist zunächst völlig normal. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Fragen und Gedanken zu sortieren. Schon bald werden Sie feststellen: Je mehr Sie über Ihre Erkrankung wissen, desto souveräner gehen Sie mit ihr um.

Werden Sie zum Experten für Ihre Erkrankung

Ihr Augenarzt hat Ihnen sicher bereits erste Informationen über Ihre Erkrankung gegeben. Wenn Sie nochmal in Ruhe nachlesen wollen, was sich genau hinter Ihrer Diagnose verbirgt und wie eine Uveitis in der Regel verläuft, schauen Sie einfach unter Therapiegebiet nach.

Die Erkrankung im Griff

Medikamente können den Verlauf einer chronisch-entzündlichen Augenerkrankung heute wirksam kontrollieren. Ihr Arzt hat Sie daher ausführlich über die möglichen Therapien beraten und gemeinsam mit Ihnen einen Therapieplan aufgestellt. Die akute Behandlung soll dabei die Beschwerden eines aktuellen Krankheitsschubs lindern. Die Basistherapie wiederum hat das Ziel, erneute Schübe und somit auch Komplikationen oder bleibende Schäden vorzubeugen.

Welche Medikamente Ihr Arzt Ihnen für die Basistherapie verordnet, hängt von Ihrer genauen Diagnose, der Krankheitsdauer, dem Stadium und dem Grad der Entzündungsaktivität sowie von eventuellen Begleiterkrankungen ab. Zu der neuen Generation von Basismedikamenten gehören sogenannte Biologika. Sie dämpfen gezielt die Aktivität bestimmter Entzündungsbotenstoffe oder entzündungsfördernder Zellen des Immunsystems. Hat Ihnen Ihr Arzt ein solches Medikament verordnet, finden Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

Zunächst ist es vermutlich ungewohnt für Sie, regemäßig eine Therapie durchzuführen. Doch für ein möglichst beschwerdefreies Leben ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Medikamente genau wie verordnet anwenden. Setzen Sie Ihre Medikamente keinesfalls einfach ab. Wenn Sie Fragen oder Bedenken zu einem Präparat haben, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt. Gemeinsam können Sie eine Lösung finden und Ihre Therapie bei Bedarf so anpassen, dass Sie zu Ihrem Leben und Alltag passt.

Den Alltag meistern

Besonders während eines Krankheitsschubs können Ihre Augen gereizt sein und schmerzen. Auch Ihre Sehkraft kann vorübergehend beeinträchtigt sein. Das kann Sie in der Schule, im Beruf und bei Ihren gewohnten Freizeitaktivitäten vor neue Herausforderungen stellen. Doch machen Sie sich bewusst: Ihnen stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um Ihren Alltag auch mit Einschränkungen weiterhin zu meistern.

So kann es zum Beispiel hilfreich sein, wenn Sie Ihre Umgebung besonders augenfreundlich gestalten. Verschiedene Sehhilfen können es Ihnen ermöglichen, entspannt zu lesen oder Fernsehen zu schauen. Das Arbeiten am PC ist dank spezieller Tools und Software auch mit eingeschränkter Sehkraft möglich. Und mit verschiedenen Augenübungen, können Sie Ihre Augen gezielt entlasten und entspannen. Zahlreiche Tipps und Tricks für Ihren Alltag finden Sie auch auf unserer Website.

Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen: Was Ihnen jetzt vielleicht noch unmöglich erscheint, kann in einiger Zeit ganz normal sein. Wichtig ist, dass Sie aktiv werden und kreative Strategien für sich selbst entwickeln. Dabei müssen Sie nicht immer stark sein, sondern können auch einmal andere um Hilfe bitten.

Ihr persönliches Unterstützungsnetzwerk

Die Experten an Ihrer Seite:

  • Ihr Hausarzt ist Ihr erster Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen.
  • Ihr Augenarzt ist Ihr Spezialist zu allen Fragen rund um Ihre Augen-Erkrankung und Therapie.
  • Bei Bedarf wird Ihr behandelnder Arzt Sie zu einem weiteren Facharzt überweisen, um eventuelle Begleit- oder Folgeerkrankungen zu behandeln.
  • Ihr Optiker kann Sie zu speziellen Sehhilfen beraten und Ihnen viele Tipps für Ihren Alltag geben.
  • Ein Ernährungsberater kann Ihnen Tipps zu einer entzündungshemmenden Ernährung geben.
  • Fühlen Sie sich durch Ihre Augen-Erkrankung belastet, kann eine Psychotherapie dazu beitragen, dass Sie Ihr inneres Gleichgewicht behalten.

Gemeinsam stark: Partner, Familie und Freunde

Sich Kummer vom Herzen zu reden und Unterstützung zu erfahren, kann sehr erleichternd sein. Vor allem nahestehende Personen möchten Ihnen sicher gerne helfen und haben ein offenes Ohr für Sie. Haben Sie also keine Scheu, sich Ihnen anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten.

Nützliches

Holen Sie sich digitale Unterstützung für Ihren Alltag: Apps erinnern Sie an Ihre Medikamenteneinnahme, dokumentieren Ihren Erkrankungsverlauf oder geben Ihnen regelmäßig Fitnesstipps.

Die folgenden Organisationen bieten Informationen und praktische Hilfen rund um das Leben mit einer chronisch-entzündlichen Augenerkrankung:

Deutsche Uveitis-Arbeitsgemeinschaft e. V. (DUAG)
Forsthausstrasse 6
35792 Löhnberg
www.duag.org

Der Verein setzt sich für Menschen mit Uveitis ein, gibt Informationsmaterial heraus, lädt zu Seminaren ein und unterstützt beim Aufbau von regionalen Patientengruppen.

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.
Rungestraße 19
10179 Berlin
www.dbsv.org

Der Verband bietet umfassende Informationen für Menschen mit Sehverlust und ihre Angehörigen.

Uveitis e. V.
Aresinger Str. 1
86561 Unterweilenbach
www.uveitis-ev.de

Uveitis e.V. ist ein Selbsthilfe-Verein für Menschen mit Uveitis und ihre Angehören. Hier können sich Betroffene einbringen, vernetzen und austauschen.

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